Wettbewerb: GIZ Campus

Neubau am Campus der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Eschborn

Maßgeschneiderte Lösungen für herausfordernde Fragestellungen, das schreibt sich die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) auf die Fahne. Zusammen mit ihrer Vision, weltweit für eine lebenswerte Zukunft zu arbeiten, ergibt sich ein Anspruch an modernes Arbeiten, den wir in unserem Planungskonzept für einen Neubau auf dem GIZ-Campus in Eschborn übernommen haben. Geprägt von den Leitlinien der GIZ verinnerlicht unser Konzept so Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung, ökologischen Anspruch und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit.

Unser Baukörper zeigt sich als ein dreiteiliges, dynamisches Band, welches in seiner Grundform das verbindende Ideal der GIZ widerspiegelt und als zentrales Thema eine gemeinsame Mitte formuliert, an der Begegnung und Vielfalt gelebt werden sollen. 

Der repräsentative Haupteingang führt den Besucher in eine vollständig verglaste Erdgeschossebene. Von der gegenüberliegenden Seite erreichen die Mitarbeiter das Gebäude über eine breite Treppenanlage. Das Erdgeschoss stellt die Erweiterung des Campus dar, ist aber zugleich auch Teil des Weges durch den Campus. Der zentral gelegene Innenhof besticht durch Begrünung und Wasserspiel und lädt zum Verweilen und Pausieren ein. Rundherum siedeln sich im Erdgeschoss die Konferenzräume und ein Restaurant mit Bistro an, in den oberen Stockwerken finden sich Büroflächen, welche alle notwendigen Arbeitsprozesse abbilden können. Zwischen den beiden Baukörpern spannt sich eine Brücke, die als Sinnbild für Kommunikation, Austausch und Gemeinschaft steht.

Durch eine Gesellschaft, die immer dynamischer wird und Arbeitsvorgänge längst nicht mehr überall vor Ort praktiziert werden müssen, wächst die Bedeutung des Büros als Ort der Kollaboration und des direkten Wissenstransfers. Der Campus wird sozialer Treffpunkt, der das Miteinander als Teil der Unternehmenskultur inszeniert. Die Dachlandschaft fungiert als Pendant zur Campusfläche. Wird die oberste Dachfläche zur Erzeugung regenerativer Energie genutzt, können die beiden sich abstaffelnden Dachflächen direkt aus dem zentralen Brückenbau betreten werden. Sie sind extensiv und intensiv begrünt, können für sportliche Aktivitäten und die bewegten Pausen genutzt werden und bieten Platz für Arbeiten im Freien oder Veranstaltungen. Die Ausrichtung bietet zudem einen ungehinderten Blick auf die Skyline von Frankfurt.

Status:
Neue Durchwegung
Neue Durchwegung

Mehrere Achsen und Zugangsmöglichkeiten leiten Besucher und Mitarbeiter fließend durch den neu definierten Campus. Über eine Freitreppe erreicht man die obere Platzfläche im Zentrum, an welche Restaurants, Bistrobereich sowie das Kommunikations- und Kooperationszentrum angeschlossen sind.

Freiräume und neue Mitte
Freiräume und neue Mitte

Campus bedeutet Orte mit landschaftlicher Qualität und Aufenthaltscharakter zu schaffen. Unser Entwurf schafft Anbindung der Bestandsgebäuden und der Infrastrukturellen Erschließung. Der Neubau schafft eine schlüssige Durchwegung und wird so zum verbindenden Element als Schnittstelle von Neu und Alt.

Staffelung und "Brücke"
Staffelung und "Brücke"
Staffelung und "Brücke"

GIZ baut Brücken, im übertragenen Sinne. Unser Entwurf greift diese Metapher als architektonisches Zitat auf. Die "Brücke" bzw. der zentrale Bau markiert die neue Mitte des GIZ-Campus. Von dort können auch die Dachgärten betreten werden, die durch ihre Ausrichtung und Abstaffelung den Blick Richtung Frankfurt ermöglichen.

Ebene 1
Ebene 1 Ebene 4
Ebene 5 Ebene Dach
Neue Mitte und zentrale Erschließung

Eine zukunftsfähige Planung muss neben der Innenraumgestaltung zu gleichen Teilen auch ein nachhaltiges Energiekonzept integrieren, dessen Grundlage die Minimierung des Energiebedarfs darstellt. Die Transmissionswärmeverluste werden durch den kompakten Baukörper und einen sehr guten Wärmeschutz in Anlehnung an den Passivhausstandard reduziert. Neben dem Einsatz hochwärmegedämmter Fassadenelemente, wird das Gebäude wärmebrückenminimiert und luftdicht ausgeführt.

Ein feststehender Sonnenschutz durch vertikale Holzlamellen, die sich am Sonnenstand orientieren, sowie Verschattung durch umlaufende Dachauskragungen wirken zudem wärmeregulierend. Als passive Kühlstrategie wird darüber hinaus eine Nachtlüftung des Gebäudes im Sommer vorgesehen. Die Büros können natürlich über öffenbare Fassadenelemente belüftet werden. Zusätzliche zentrale Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung sind für innenliegende Räume angedacht.

Neue Mitte und zentrale Erschließung

Neue Mitte und zentrale Erschließung An der neuen Mitte schließt sich die vertikale Erschließung des Gebäudes als markante Treppenhäuser an.

Kommunikation und Kollaboration

Kommunikation und Kollaboration Begegnung, Kollaboration und Kommunikation sind die wesentlichen Bestandteile einer modernen Arbeitswelt. Unser Konzept fördert diese Grundsätze durch eine zentrale Erschließung, um die sich die Kommunikations- und Kollaborationsflächen angliedern. Gleichzeitig verbindet diese Fläche die Arbeitsbereiche und Gebäudeteile. Somit wird die "Brücke" zur gebauten Metapher des Kollaborationsgedanken und der Begegnung von Menschen unterschiedlicher Nationen.

Dachgärten

Dachgärten Die vertikale Erschließung an zentraler Stelle, ermöglicht den direkten Zugang aus der "Brücke", die als kommunikatives und kollaboratives Zentrum die Gebäudeteile verbindet.

Baulicher Sonnenschutz

Baulicher Sonnenschutz Der Bauliche Sonnenschutz wird über vertikale Fassadenschwerter realisiert. Deren Ausrichtung orientiert sich am Sonnenverlauf und gewährleistet damit eine optimale Verschattung.

Schnitt Detail

Projektdaten

Standort
Eschborn
Auftraggeber
PHOENIX Real Estate Development GmbH
Wettbewerb
ja
Planung

Mike Herud, Oliver Kettenhofen, Andreas Witte, Malgorzata Polakowska, Jerzy Wianecki

Planungspartner

Pfeil und Koch Ingenieurgesellschaft

Bäuerle Landschaftsarchitekten

Teilen